Einleitung: Der Weg zum Cannabis Rezept

Immer mehr Menschen interessieren sich für die medizinische Nutzung von Cannabis. Seit der Legalisierung von Cannabis als Medizin in Deutschland im Jahr 2017 können Patienten unter bestimmten Voraussetzungen ein Rezept für Cannabis erhalten.

Doch der Weg dahin ist nicht immer einfach: Viele Betroffene wissen nicht, welche Ärzte Cannabis verschreiben dürfen, welche Krankheiten anerkannt sind und wie die Kostenübernahme durch die Krankenkasse funktioniert.

In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du alles, was du wissen musst, wenn du dich fragst:
👉 Wie bekommt man ein Rezept für Cannabis in Deutschland?


Was bedeutet „Rezept für Cannabis“ überhaupt?

Ein Rezept für Cannabis ist ein ärztliches Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept), mit dem Patienten medizinisches Cannabis legal in einer Apotheke erhalten können.

Dabei gibt es unterschiedliche Formen:

  • Cannabisblüten (verschiedene Sorten, THC- oder CBD-dominiert)

  • Cannabisextrakte (z. B. Öle)

  • Fertigarzneimittel mit Cannabiswirkstoffen (z. B. Sativex, Dronabinol, Canemes)


Wer darf ein Rezept für Cannabis ausstellen?

Nicht jeder Arzt verschreibt Cannabis. Wichtig ist:

  • Alle Fachärzte und Hausärzte dürfen theoretisch ein Rezept für Cannabis ausstellen.

  • Der Arzt muss über ein spezielles BtM-Rezeptformular verfügen.

  • Viele Ärzte sind jedoch zurückhaltend, weil sie Bürokratie und mögliche Prüfungen durch Krankenkassen fürchten.

👉 Tipp: Am besten Ärzte suchen, die Erfahrung mit Cannabistherapie haben (z. B. Schmerztherapeuten oder spezialisierte Praxen).


Welche Krankheiten können mit Cannabis behandelt werden?

Ein medizinisches Cannabis Rezept wird nicht „einfach so“ ausgestellt. Es muss eine ernsthafte Erkrankungvorliegen, bei der andere Therapien nicht ausreichend geholfen haben.

Häufig anerkannte Indikationen:

  • Chronische Schmerzen (z. B. Rücken, Arthrose, Migräne)

  • Multiple Sklerose (MS)

  • Epilepsie

  • ADHS bei Erwachsenen

  • Tourette-Syndrom

  • Appetitlosigkeit & Übelkeit bei Krebs- oder HIV-Patienten

  • Depressionen & Angststörungen (in Einzelfällen)

  • Schlafstörungen (wenn andere Therapien erfolglos waren)


Der Weg zum Rezept für Cannabis – Schritt für Schritt

1. Ärztliches Gespräch

Sprich mit deinem Arzt offen über deine Beschwerden. Lege dar, welche Therapien du bereits ausprobiert hast. Wichtig ist, dass Cannabis nicht die erste Wahl, sondern eine Alternative ist, wenn andere Mittel nicht ausreichend helfen.

2. Prüfung durch die Krankenkasse

Damit die Krankenkasse die Kosten übernimmt, muss ein Antrag gestellt werden.

  • Arzt füllt ein Formular aus.

  • Patient reicht Antrag bei der Krankenkasse ein.

  • Krankenkasse entscheidet innerhalb von 3–5 Wochen.

3. Ausstellung des BtM-Rezepts

Wenn die Kasse zustimmt (oder du bereit bist, selbst zu zahlen), stellt der Arzt ein BtM-Rezept für Cannabis aus.

4. Cannabis aus der Apotheke holen

Mit dem Rezept kannst du Cannabisblüten oder Extrakte in einer Apotheke mit Cannabis-Fachkompetenz kaufen.


Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die größte Hürde für viele Patienten ist die Frage: „Zahlt meine Krankenkasse das Rezept für Cannabis?“

  • Ja, aber nur in medizinisch begründeten Fällen.

  • Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten, wenn eine „schwerwiegende Erkrankung“ vorliegt.

  • Ablehnungsquote: Rund 30–40 % der Anträge werden abgelehnt.

👉 Private Krankenkassen sind oft flexibler, entscheiden aber ebenfalls im Einzelfall.


Was kostet Cannabis auf Rezept, wenn man selbst zahlt?

Falls die Krankenkasse nicht zahlt, musst du die Kosten selbst übernehmen.

Produkt Kosten pro Gramm Monatsbedarf (Ø 30 g)
Cannabisblüten 10–25 € 300–750 €
Extrakte 200–600 € / Flasche variabel
Fertigarzneimittel 400–800 € / Monat variabel

Ärzte finden, die ein Rezept für Cannabis ausstellen

Viele Patienten haben Schwierigkeiten, einen Arzt zu finden, der bereit ist, Cannabis zu verschreiben.

Tipps zur Arztsuche:

  • Cannabis-Ärzte Listen online nutzen.

  • Schmerztherapeuten oder Neurologen ansprechen.

  • Bei Unikliniken oder spezialisierten Cannabis-Praxen nachfragen.

  • Eigeninitiative zeigen – nicht jeder Arzt kennt sich mit Cannabis gut aus.


Unterschiede: Rezept für Cannabis vs. Freizeitkonsum

  • Medizinisches Cannabis Rezept → legal, kontrolliert, Apothekenqualität.

  • Freizeit-Cannabis → auch mit Teillegalisierung weiterhin reglementiert (z. B. Anbauvereine, Eigenanbau).

👉 Wichtig: Ein Rezept für Cannabis ist kein Freibrief für uneingeschränkten Konsum, sondern Teil einer ärztlich begleiteten Therapie.


Häufige Fragen zum Rezept für Cannabis

1. Wie lange ist ein Cannabis Rezept gültig?
Ein BtM-Rezept ist nur 7 Tage gültig. Danach muss es neu ausgestellt werden.

2. Kann mein Hausarzt mir Cannabis verschreiben?
Ja, wenn er BtM-Rezepte ausstellen darf und bereit ist, dich zu begleiten.

3. Wie schnell wirkt medizinisches Cannabis?
Blüten wirken innerhalb weniger Minuten, Extrakte brauchen länger, sind aber konstanter.

4. Kann ich mir die Sorte aussuchen?
Ja, aber oft entscheidet die Apotheke nach Verfügbarkeit. Manche Ärzte notieren Sorten auf dem Rezept.


Vorteile eines Cannabis Rezepts

  • Rechtssicherheit – kein Risiko von Strafen.

  • Medizinische Begleitung – bessere Anpassung der Dosierung.

  • Kostenübernahme – oft günstiger als Eigenkauf.

  • Qualitätsgarantie – geprüfte Blüten aus Apotheken.


Nachteile / Herausforderungen

  • Bürokratie – Anträge und lange Wartezeiten.

  • Ablehnungen durch Krankenkassen.

  • Nicht jeder Arzt ist offen für Cannabis.

  • Kosten hoch, wenn Selbstzahler.


Fazit: So bekommst du ein Rezept für Cannabis

Ein Rezept für Cannabis zu bekommen ist möglich – aber mit Hürden verbunden.
Die wichtigsten Schritte:

  1. Arztgespräch führen und alle bisherigen Therapien dokumentieren.

  2. Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen.

  3. BtM-Rezept ausstellen lassen.

  4. Cannabis in der Apotheke beziehen.

Auch wenn der Prozess manchmal kompliziert ist, lohnt es sich für viele Patienten: Cannabis kann Lebensqualität verbessern, Schmerzen lindern und ein wirksames Medikament sein.

👉 Wer sich gut vorbereitet und informiert, erhöht seine Chancen, ein Rezept für Cannabis erfolgreich zu erhalten.

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