Cannabis im eigenen Zuhause anzubauen, ist für viele Grower ein Traum. Doch nicht jeder hat Platz für eine große Growbox oder möchte sich eine teure Indoor-Anlage ins Zimmer stellen. Genau hier kommt der Cannabisanbau im Schrank ins Spiel: Eine clevere, platzsparende und diskrete Methode, um deine Pflanzen erfolgreich großzuziehen.

Ob alter Kleiderschrank, Abstellschrank oder selbstgebauter Kasten – mit den richtigen Anpassungen lässt sich nahezu jeder Schrank in ein funktionierendes Mini-Growzelt verwandeln. Der große Vorteil: Dein Anbau bleibt unauffällig, kostet weniger und passt selbst in kleine Wohnungen.

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Cannabisanbau im Schrank wissen musst – von der Planung über die Technik bis hin zu Tipps für maximale Erträge.


Vorteile vom Cannabisanbau im Schrank

Bevor wir ins Detail gehen, schauen wir uns an, warum so viele Grower diese Methode wählen.

✅ Diskretion

  • Von außen sieht dein Grow einfach wie ein normaler Schrank aus.

  • Ideal für kleine Wohnungen oder WG-Zimmer.

✅ Platzersparnis

  • Nutzt vorhandene Möbel statt zusätzlicher Geräte.

  • Kein sperriges Growzelt im Raum.

✅ Kostenersparnis

  • Ein gebrauchter Schrank ist meist günstiger als eine Growbox.

  • Eigenbau-Reflektoren oder Isolierung sparen zusätzlich Geld.

✅ Flexibilität

  • Größe und Bauweise lassen sich individuell anpassen.

  • Schränke können leicht in Microgrows oder mittelgroße Setups verwandelt werden.


Die wichtigsten Voraussetzungen für den Cannabisanbau im Schrank

Damit deine Pflanzen gesund wachsen, muss der Schrank bestimmte Kriterien erfüllen:

  1. Stabilität und Größe

    • Mindestens 60 x 60 x 120 cm für 1–2 Pflanzen.

    • Besser: 80 x 80 x 160 cm für mehr Platz.

  2. Lichtdichtigkeit

    • Kein Licht darf nach außen dringen.

    • Spalten abdichten mit Dichtungsband oder schwarzer Folie.

  3. Reflektierende Innenflächen

    • Mylar-Folie oder Rettungsdecken verstärken das Licht.

    • Weiße Farbe geht auch, reflektiert aber etwas weniger.

  4. Belüftung

    • Frischluftzufuhr und Abluft mit Aktivkohlefilter sind Pflicht.

    • Umluftventilatoren vermeiden Hitzestaus.

  5. Stromanschlüsse

    • Sichere Mehrfachsteckdosen mit Zeitschaltuhr.

    • Kabel ordentlich verlegen, um Brandgefahr zu verhindern.


Ausstattung für den Cannabisanbau im Schrank

Damit dein DIY-Growschrank funktioniert, brauchst du bestimmte Komponenten.

1. Beleuchtung

Das wichtigste Element beim Indoor Growing.

  • LED-Panels: Energieeffizient, geringe Hitze, lange Lebensdauer. Ideal für kleine Räume.

  • NDL/HPS: Starke Lichtleistung, aber höhere Wärmeentwicklung. Für Schränke oft zu heiß.

  • Leuchtstoffröhren oder ESL: Nur für Anzucht oder Microgrows geeignet.

👉 Empfehlung: LED-Panels mit 100–200 Watt für Schränke bis 1 m².


2. Belüftung und Geruchskontrolle

Frische Luft ist entscheidend.

  • Abluftventilator + Aktivkohlefilter (AKF): Entfernt Gerüche und Hitze.

  • Zuluft: Passive Lufteinlässe reichen oft aus.

  • Umluftventilatoren: Verteilen CO₂ und verhindern Schimmel.

👉 Ohne AKF riskierst du auffällige Gerüche – gerade in kleinen Räumen kritisch.


3. Töpfe und Substrat

Die Basis für gesunde Wurzeln.

  • Erde: Einfach, günstig und fehlertolerant. Ideal für Einsteiger.

  • Coco: Mehr Kontrolle, höhere Erträge, aber erfordert genauere Düngung.

  • Hydro-Systeme: Platzsparend, aber teurer und anspruchsvoller.

👉 Für Schrank-Grows reicht Erde vollkommen aus.


4. Nährstoffe und Wasser

Cannabis braucht Makro- und Mikronährstoffe.

  • Basisdünger (Grow + Bloom): Für Wachstum und Blütephase.

  • Optional: Booster, Enzyme oder organische Zusätze.

  • pH-Wert-Kontrolle: Erde: 6,0–7,0 | Hydro/Coco: 5,5–6,5.


5. Steuerung und Technik

Damit alles automatisch läuft.

  • Zeitschaltuhren: Steuern Licht und Ventilation.

  • Thermo-Hygrometer: Kontrolle von Temperatur & Luftfeuchtigkeit.

  • Dimmbare LEDs: Flexible Steuerung der Lichtintensität.


Aufbau: Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Cannabisanbau im Schrank

Schritt 1: Schrank vorbereiten

  • Innen reinigen, ggf. streichen oder Folie anbringen.

  • Löcher für Abluft und Kabel bohren.

Schritt 2: Reflektion einbauen

  • Mylar-Folie oder Rettungsdecken an den Wänden anbringen.

  • Wichtig: Falten vermeiden, um Hotspots zu verhindern.

Schritt 3: Belüftung installieren

  • Abluftventilator oben montieren.

  • Aktivkohlefilter anschließen.

  • Umluftventilator seitlich oder unten platzieren.

Schritt 4: Lichtsystem einbauen

  • LED-Panel mittig an der Decke befestigen.

  • Höhe verstellbar machen (Seilzug oder Ketten).

Schritt 5: Elektrik und Steuerung

  • Zeitschaltuhren für Licht & Abluft.

  • Kabel sicher befestigen.

Schritt 6: Pflanzen einsetzen

  • Töpfe platzieren.

  • Start mit Setzlingen oder Stecklingen.


Optimale Bedingungen im Growschrank

Damit deine Pflanzen gesund bleiben, musst du Klima und Umgebung steuern:

  • Temperatur: 20–26 °C tagsüber, 18–22 °C nachts.

  • Luftfeuchtigkeit:

    • Wachstum: 60–70 %

    • Blüte: 40–50 %

  • Luftzirkulation: Ständige Umluft verhindert Schimmel.


Platzmanagement im Schrank

Da der Raum begrenzt ist, musst du deine Pflanzen gezielt steuern.

Low-Stress-Training (LST)

  • Äste vorsichtig biegen und anbinden.

  • Sorgt für gleichmäßige Lichtverteilung.

ScrOG (Screen of Green)

  • Ein Netz über den Pflanzen.

  • Maximiert die Nutzfläche und verhindert Überwuchs.

Sea of Green (SOG)

  • Viele kleine Pflanzen in kleinen Töpfen.

  • Kurze Wachstumsphase, schneller Ertrag.


Kostenübersicht für den Cannabisanbau im Schrank

Komponente Preis (ca.)
LED-Panel (150 W) 120 €
Abluftset mit AKF 90 €
Umluftventilator 15 €
Mylar-Folie 20 €
Töpfe + Erde 25 €
Dünger-Set 30 €
Zeitschaltuhren & Messgeräte 30 €
Gesamt 330 €

👉 Mit ca. 300–400 € kannst du einen voll funktionsfähigen Grow-Schrank einrichten.


Häufige Fehler beim Cannabisanbau im Schrank

  1. Unzureichende Belüftung: Führt zu Hitzestau und Schimmel.

  2. Falsche Lampenwahl: Billig-LEDs mit falschem Spektrum bringen kaum Ertrag.

  3. Zu viele Pflanzen: Schrank wird schnell überfüllt.

  4. Schlechte Abdichtung: Licht und Geruch dringen nach außen.

  5. Unregelmäßige Pflege: Kleine Räume verzeihen Fehler weniger.


Tipps für maximale Effizienz

  • Reflektion optimieren: Je besser das Licht genutzt wird, desto mehr Ertrag.

  • Pflanzen trainieren: Mit LST oder ScrOG die Fläche optimal ausfüllen.

  • Strom sparen: LED statt HPS, richtige Zeitschaltpläne.

  • Geräuschdämmung: Ventilatoren entkoppeln und Schrank auskleiden.

  • Sauberkeit: Regelmäßig reinigen, um Schädlinge und Schimmel zu verhindern.


Praxisbeispiele für den Cannabisanbau im Schrank

Beispiel 1: Microgrow im kleinen Schrank

  • Fläche: 40 x 40 x 80 cm

  • LED: 100 Watt

  • 1 Pflanze, LST-Training

  • Kosten: ~200 €

Beispiel 2: Mittelgroßer Schrank (2–3 Pflanzen)

  • Fläche: 80 x 80 x 160 cm

  • LED: 200 Watt

  • Abluftsystem mit AKF

  • Kosten: ~400 €

Beispiel 3: High-Yield-Schrank

  • Fläche: 100 x 100 x 200 cm

  • LED: 300 Watt

  • ScrOG-Technik mit 4–6 Pflanzen

  • Kosten: ~600 €


Fazit: Cannabisanbau im Schrank – klein, aber effektiv

Der Cannabisanbau im Schrank ist die perfekte Lösung für alle, die wenig Platz haben, diskret bleiben wollen oder mit kleinem Budget in die Welt des Indoor Growing einsteigen möchten. Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich fast jeder Schrank in ein leistungsfähiges Mini-Growzelt verwandeln.

Das Wichtigste: Achte auf gute Belüftung, ausreichende Beleuchtung und eine saubere Abdichtung. Mit Trainingstechniken wie LST oder ScrOG kannst du den begrenzten Platz optimal nutzen und beachtliche Erträge erzielen.

👉 Wer kreativ ist und die Basics beherrscht, wird überrascht sein, wie effektiv ein Cannabisanbau im Schrank sein kann. Starte klein, lerne dazu und erweitere dein Setup Schritt für Schritt – so wächst nicht nur deine Pflanze, sondern auch dein Know-how.

Leave A Reply

Exit mobile version