Einleitung: Warum Trainingstechniken der Schlüssel zum High-Yield sind
Viele Grower investieren viel Zeit in die richtige Genetik, hochwertige Erde oder perfektes Licht. Doch oft bleibt ein entscheidender Faktor ungenutzt: das Pflanzentraining. Mit den richtigen Methoden lässt sich der Ertrag steigern mit Trainingstechniken – ganz ohne zusätzliche Nährstoffe oder teure Technik. Diese Techniken beeinflussen die Wuchsform, verbessern die Lichtverteilung und fördern die Bildung zahlreicher, gleichmäßig entwickelter Buds. In diesem Artikel erfährst du, welche Trainingstechniken es gibt, wie sie funktionieren und wie du sie in deinem Grow effektiv anwendest.
Was bedeutet Pflanzentraining beim Cannabis?
Unter Training versteht man gezielte Eingriffe in das Wachstum der Pflanze, um deren Struktur zu verändern. Ziel ist es, die Energie optimal zu verteilen und Licht sowie Luft gleichmäßig an alle Teile gelangen zu lassen.
Vorteile von Trainingstechniken:
- Gleichmäßigere Bud-Entwicklung
- Verhinderung von „Popcorn-Buds“ (kleine, schwache Blüten)
- Bessere Luftzirkulation, weniger Schimmelgefahr
- Kontrolle über Höhe und Form der Pflanze
- Potenziell bis zu 30–50 % mehr Ertrag
Low-Stress-Training (LST)
Eine der beliebtesten Methoden, um den Ertrag mit Trainingstechniken zu steigern, ist das Low-Stress-Training. Dabei werden Zweige vorsichtig gebogen und fixiert, sodass die Pflanze breiter wächst.
Vorteile:
- Kaum Risiko für die Pflanze
- Fördert viele gleich große Haupt-Colas
- Ideal für Indoor-Grows mit begrenzter Höhe
So geht’s:
- Junge Seitentriebe vorsichtig nach unten biegen.
- Mit Pflanzenclips oder Schnüren fixieren.
- Regelmäßig anpassen, wenn die Pflanze weiterwächst.
High-Stress-Training (HST)
Im Gegensatz zu LST bedeutet High-Stress-Training stärkere Eingriffe in die Pflanze. Diese Methoden sind riskanter, bringen aber enorme Ertragssteigerungen, wenn sie richtig durchgeführt werden.
Beispiele für HST-Techniken:
- Topping: Spitze des Haupttriebs abschneiden, zwei neue Spitzen entstehen.
- FIMing: Teilweises Entfernen der Spitze, fördert mehrere neue Triebe.
- Supercropping: Triebe vorsichtig quetschen und biegen, um das Wachstum zu lenken.
Vorteile:
- Maximale Ausnutzung des Lichts
- Starke Förderung der Verzweigung
- Deutlich mehr Blütenansätze
Screen of Green (ScrOG)
Die ScrOG-Methode ist eine Mischung aus Training und strukturierter Führung. Hierbei wird ein Netz über den Pflanzen angebracht, durch das die Triebe geleitet werden.
Vorteile:
- Gleichmäßiges Blütendach
- Sehr hohe Erträge auf kleiner Fläche
- Perfekte Lichtausnutzung
So funktioniert’s:
- Ein ScrOG-Netz ca. 30–40 cm über den Töpfen anbringen.
- Triebe durch die Maschen leiten.
- Weiterwachsende Triebe immer wieder unter das Netz zurückführen.
Sea of Green (SOG)
Bei dieser Technik geht es darum, viele kleine Pflanzen schnell in die Blüte zu schicken.
Merkmale:
- Viele kleine Pflanzen statt weniger großer
- Kurze Vegetationsphase
- Ideal für Grower mit begrenzter Höhe und Zeit
Vorteile:
- Sehr schneller Ertrag
- Gleichmäßige Blütendichte
Lollipopping
Beim Lollipopping werden die unteren, schwachen Triebe entfernt, damit die Pflanze ihre Energie in die oberen Buds steckt.
Vorteile:
- Mehr Energie für die Haupt-Colas
- Weniger kleine, unbrauchbare Buds
- Bessere Luftzirkulation unten in der Pflanze
Ablauf:
- Untere 1/3 der Pflanze entlauben.
- Nur starke, obere Triebe behalten.
Mainlining
Eine fortgeschrittene Methode, die Struktur der Pflanze komplett neu zu formen.
So funktioniert’s:
- Pflanze frühzeitig toppen.
- Haupttriebe symmetrisch anordnen.
- Mehrfaches Topping wiederholen, um viele gleichstarke Colas zu erzeugen.
Vorteile:
- Perfekte Symmetrie
- Sehr gleichmäßige Bud-Größe
- Extrem effiziente Energieverteilung
Kombination verschiedener Trainingstechniken
Erfahrene Grower kombinieren oft mehrere Methoden, um den Ertrag durch Trainingstechniken noch weiter zu steigern.
Beispiel-Kombination:
- LST + Topping + ScrOG → Maximale Lichtausnutzung und gleichmäßige Blütendichte
- Lollipopping + Supercropping → Konzentration auf große, fette Colas
Tabelle: Vergleich der wichtigsten Trainingstechniken
| Technik | Stresslevel | Schwierigkeit | Ertragspotenzial |
|---|---|---|---|
| LST | Niedrig | Einfach | Hoch |
| Topping | Mittel | Mittel | Sehr hoch |
| FIMing | Mittel | Mittel | Sehr hoch |
| Supercropping | Hoch | Fortgeschritten | Sehr hoch |
| ScrOG | Mittel | Mittel | Extrem hoch |
| SOG | Mittel | Mittel | Hoch |
| Lollipopping | Mittel | Mittel | Hoch |
| Mainlining | Hoch | Fortgeschritten | Extrem hoch |
Häufige Fehler beim Pflanzentraining
Um den Ertrag mit Trainingstechniken zu steigern, sollten Grower typische Fehler vermeiden:
- Zu frühes oder zu spätes Training → Pflanze ist noch zu schwach oder schon zu starr.
- Unsachgemäße Fixierung → Bruchgefahr.
- Zu viel Stress gleichzeitig → Wachstumsstopps oder Ertragseinbußen.
- Falsche Kombination → Manche Methoden vertragen sich nicht.
Praxis-Tipps für erfolgreiches Training
- Immer sauberes Werkzeug verwenden (z. B. beim Topping).
- Pflanze nach Stressphasen gut pflegen (Wasser, Licht, Nährstoffe).
- Schrittweise trainieren, nicht alles auf einmal.
- Dokumentation führen, um aus jedem Grow zu lernen.
Fazit: Ertrag steigern mit Trainingstechniken für volle Bud-Power
Wer sein Cannabis wirklich auf ein neues Level bringen möchte, muss sich mit Pflanzentraining beschäftigen. Mit den richtigen Methoden lässt sich der Ertrag steigern mit Trainingstechniken – unabhängig von der Genetik oder den Nährstoffen. Ob LST, HST, ScrOG oder Mainlining: Jede Technik hat ihre Vorzüge und kann gezielt eingesetzt werden. Wichtig sind Geduld, Übung und das Verständnis für die Pflanze. Wer diesen Schritt meistert, wird mit dichten, aromatischen und vor allem ertragreichen Buds belohnt.

